Freiheit für Frauen

Unser
Blog
Schweigen hilft Tätern – Handeln rettet Leben.

Prostitution Survivors Speak

No more. Keine mehr.

Нито една повече

Initiative „Keine mehr – Prostitution Survivors Speak“. Aussteigerinnen aus der Prostitution in Deutschland berichten über die unmenschlicheRealität in diesem Milieu und setzen sich für Frauenrechte ein. Sie kämpfen für ein Ende des Gewalt- und Ausbeutungssystems Prostitution – damit keine Frau mehr diesem System zum Opfer fällt.

 

Die Initiative „Keine mehr – Prostitution Survivors Speak wurde von betroffenen Frauen gegründet, die selbst jahrelang sexuelle Ausbeutung in Deutschland erlebt haben. Heute erheben sie ihre Stimme für all jene, die noch keine Stimme haben – mit Aufklärung, politischer Forderung und Solidarität.

Martina Panayotova.

Gründerin der Initiative

Martina ist 31 Jahre alt, Mutter von zwei Töchtern und lebt in Baden-Württemberg. Ursprünglich stammt sie aus Bulgarien.

Fünf Jahre lang war sie in Deutschland gefangen – ausgebeutet, kontrolliert und der Gewalt der Prostitution ausgeliefert – vorwiegend in legalen Bordellen. Heute unterstützt sie Frauen beim Ausstieg und setzt sich leidenschaftlich für Aufklärung und Veränderung ein.

Martina ist Teil der Hotline ROSA.SOS, die Betroffenen erste Hilfe bietet – und hat die Initiative „Keine mehr“ ins Leben gerufen, um potenzielle Opfer zu warnen und überlebende Frauen im Kampf gegen die Ausbeutung zu mobilisieren.

Ihr Traum ist eine starke Bewegung von Frauen, die gemeinsam das System Prostitution durchbrechen. Sie ist überzeugt: Ehemalige Betroffene spielen eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, echte Veränderung zu schaffen und Frauen im Rotlichtmilieu den Weg in die Freiheit zu zeigen.

Offener Brief

an das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und an die interessierte Öffentlichkeit

Betreff: Kritik an der Evaluierung des Prostituiertenschutzgesetzes – „Nicht in unserem Namen!“

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter der Presse,
sehr geehrte Öffentlichkeit,

mein Name ist Martina Panayotova. Ich bin Überlebende der Prostitution in Deutschland und war fünf Jahre lang in legalen Bordellen ausgebeutet. Heute leite ich gemeinsam mit anderen betroffenen Frauen die Initiative No more. Keine mehr: Prostitution Survivors Speak. Wir wollen sichtbar machen, was sonst im Verborgenen geschieht – und für ein Ende der systematischen Ausbeutung von Frauen kämpfen.

Mit großer Bestürzung habe ich die Methoden und die Schlussfolgerungen der laufenden Evaluierung des Prostituiertenschutzgesetzes zur Kenntnis genommen. Die Art und Weise, wie diese durchgeführt wurde, empfinde ich – und mit mir viele andere betroffene Frauen – als eine Beleidigung unserer Erfahrungen und eine Verhöhnung unserer Lebensrealität.

Ich selbst habe an der Online-Befragung teilgenommen. Und ich kann Ihnen versichern: Keine Frau, die nicht freiwillig in der Prostitution ist, wird in so einer Umfrage offen schreiben, dass sie zur Prostitution gezwungen wurde. Aus Angst. Aus Scham. Aus Sorge, dass es Konsequenzen gibt – auch bei vermeintlich anonymer Teilnahme.

Viele Frauen in der Prostitution haben überhaupt keinen Zugang zu dieser Umfrage gehabt. Sie leben unter Kontrolle. Sie werden überwacht, manipuliert, ausgebeutet – von sogenannten „Bordellbetreibern“ und „Freiern“, die sich hinter legalen Strukturen verstecken. Sie müssen das meiste Geld abgeben – zuerst an die Bordellbetreiber (die ich nicht anders als legalisierte Zuhälter nennen kann), dann an die eigentlichen Zuhälter im Hintergrund. 

Diese Realität – unsere Realität – wurde in der Evaluierung weitgehend ausgeblendet. Stattdessen wurden die Bordellbetreiber befragt. Jene, die von unserem Leid profitiert haben. 

Dass sie eine Stimme bekommen haben – wir aber nicht –, ist ein Skandal. Und es zeigt, wie sehr die Perspektive der Ausgebeuteten noch immer aus der öffentlichen und politischen Wahrnehmung verdrängt wird.

Prostitution ist keine Arbeit wie jede andere. Sie ist organisierte Gewalt an Frauen. Sie hat nichts mit Freiwilligkeit oder Selbstbestimmung zu tun. Sie basiert auf Zwang, auf Angst, auf ökonomischem Druck, auf Ausnutzung von Schutzlosigkeit.

Die Realität sieht so aus:
– Frauen erleben tagtäglich körperliche, sexuelle und seelische Gewalt.
– Sie haben Angst– und sagen deshalb bei Kontrollen, sie seien freiwillig da.
– Sie werden isoliert, abhängig gemacht, gedemütigt.
– Sie wissen oft nicht, an wen sie sich wenden können – und wenn sie es tun, werden sie stigmatisiert und im Hilfesystem nicht ernst genommen.

Diese Stimmen fehlen in Ihrer Evaluierung. Und damit verfehlt sie ihr Ziel. Wenn Sie Frauen wie uns nicht zuhören, wie wollen Sie dann ein Gesetz bewerten, das uns schützen soll?

Was wir brauchen, ist kein Schönreden der Zustände, sondern eine politische und gesellschaftliche Kehrtwende:

– Ein Sexkaufverbot in Deutschland, das deutlich macht: Menschen sind keine Ware.
– Mehr Ausstiegshilfen – niedrigschwellig, muttersprachlich, verlässlich.
– Weniger Diskriminierung in der Umsetzung von unserem Recht auf Unversehrtheit und Schutz.
-Ein realistischer Blick auf die strukturelle Gewalt in der Prostitution – nicht auf Illusionen von „freiwilligem Sex gegen Geld“.

Wir fordern:
Lassen Sie die Evaluierung nicht zum Vorwand werden, das System Prostitution weiter zu legitimieren. Geben Sie endlich den Betroffenen eine Stimme. Hören Sie uns zu. Und handeln Sie.

Für ein Deutschland, in dem keine mehr Opfer von Prostitution wird.

Mit Mut, Wut und Hoffnung,
für uns und alle, die noch keine Stimme haben,

Martina Panayotova
Gründerin der Initiative
No more. Keine mehr: Prostitution Survivors Speak

Freiheit ist ein Recht, kein Privileg.

Menschenhandel in Deutschland

In Deutschland gibt es etwa 250.000 Frauen in der Prostitution. Die Mehrheit von ihnen stammt aus Osteuropa und kommt aus ärmeren Verhältnissen. Ein großer Teil dieser Frauen arbeitet nicht freiwillig und nicht selbstbestimmt. Viele sind Opfer von organisiertem Menschenhandel.

 

Mehr Information über das Thema:

Reportage von Kontrovers, BR (6 Min.)

Gemeinsam 
Hoffnung
Spenden

Ihr Beitrag kann Leben verändern!
Helfen Sie uns, Frauen zu stärken, die Opfer von Gewalt, Diskriminierung oder Zwangsprostitution geworden sind.
Mit Ihrer Unterstützung schaffen wir Zugang zu Beratung, Notunterkünften und neuen Perspektiven. 

 

DE37 6149 0150 0445 4050 15
BIC: GENODES1AAV
VR-Bank Ostalb

Spendenbescheinigungen werden ausgestellt.

 

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Schweigen hilft Tätern –
Handeln rettet Leben.

PROSTITUTION SURVIVORS SPEAK
NO MORE. KEINE MEHR.
НИТО ЕДНА ПОВЕЧЕ

Initiative „Keine mehr – Prostitution Survivors Speak“. Aussteigerinnen aus der Prostitution in Deutschland berichten über die unmenschlicheRealität in diesem Milieu und setzen sich für Frauenrechte ein. Sie kämpfen für ein Ende des Gewalt- und Ausbeutungssystems Prostitution – damit keine Frau mehr diesem System zum Opfer fällt.

Die Initiative „Keine mehr – Prostitution Survivors Speak wurde von betroffenen Frauen gegründet, die selbst jahrelang sexuelle Ausbeutung in Deutschland erlebt haben. Heute erheben sie ihre Stimme für all jene, die noch keine Stimme haben – mit Aufklärung, politischer Forderung und Solidarität.

MARTINA PANAYOTOVA.
GRÜNDERIN DER INITIATIVE

Martina ist 31 Jahre alt, Mutter von zwei Töchtern und lebt in Baden-Württemberg. Ursprünglich stammt sie aus Bulgarien.

Fünf Jahre lang war sie in Deutschland gefangen – ausgebeutet, kontrolliert und der Gewalt der Prostitution ausgeliefert – vorwiegend in legalen Bordellen. Heute unterstützt sie Frauen beim Ausstieg und setzt sich leidenschaftlich für Aufklärung und Veränderung ein.

Martina ist Teil der Hotline ROSA.SOS, die Betroffenen erste Hilfe bietet – und hat die Initiative „Keine mehr“ ins Leben gerufen, um potenzielle Opfer zu warnen und überlebende Frauen im Kampf gegen die Ausbeutung zu mobilisieren.

Ihr Traum ist eine starke Bewegung von Frauen, die gemeinsam das System Prostitution durchbrechen. Sie ist überzeugt: Ehemalige Betroffene spielen eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, echte Veränderung zu schaffen und Frauen im Rotlichtmilieu den Weg in die Freiheit zu zeigen.

 

OFFENER BRIEF
AN DAS BUNDESMINISTERIUM FÜR FAMILIE, SENIOREN, FRAUEN UND JUGEND UND AN DIE INTERESSIERTE ÖFFENTLICHKEIT

Betreff: Kritik an der Evaluierung des Prostituiertenschutzgesetzes – „Nicht in unserem Namen!“

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter der Presse,
sehr geehrte Öffentlichkeit,

mein Name ist Martina Panayotova. Ich bin Überlebende der Prostitution in Deutschland und war fünf Jahre lang in legalen Bordellen ausgebeutet. Heute leite ich gemeinsam mit anderen betroffenen Frauen die Initiative No more. Keine mehr: Prostitution Survivors Speak. Wir wollen sichtbar machen, was sonst im Verborgenen geschieht – und für ein Ende der systematischen Ausbeutung von Frauen kämpfen.

Mit großer Bestürzung habe ich die Methoden und die Schlussfolgerungen der laufenden Evaluierung des Prostituiertenschutzgesetzes zur Kenntnis genommen. Die Art und Weise, wie diese durchgeführt wurde, empfinde ich – und mit mir viele andere betroffene Frauen – als eine Beleidigung unserer Erfahrungen und eine Verhöhnung unserer Lebensrealität.

Ich selbst habe an der Online-Befragung teilgenommen. Und ich kann Ihnen versichern: Keine Frau, die nicht freiwillig in der Prostitution ist, wird in so einer Umfrage offen schreiben, dass sie zur Prostitution gezwungen wurde. Aus Angst. Aus Scham. Aus Sorge, dass es Konsequenzen gibt – auch bei vermeintlich anonymer Teilnahme.

Viele Frauen in der Prostitution haben überhaupt keinen Zugang zu dieser Umfrage gehabt. Sie leben unter Kontrolle. Sie werden überwacht, manipuliert, ausgebeutet – von sogenannten „Bordellbetreibern“ und „Freiern“, die sich hinter legalen Strukturen verstecken. Sie müssen das meiste Geld abgeben – zuerst an die Bordellbetreiber (die ich nicht anders als legalisierte Zuhälter nennen kann), dann an die eigentlichen Zuhälter im Hintergrund. 

Diese Realität – unsere Realität – wurde in der Evaluierung weitgehend ausgeblendet. Stattdessen wurden die Bordellbetreiber befragt. Jene, die von unserem Leid profitiert haben. 

Dass sie eine Stimme bekommen haben – wir aber nicht –, ist ein Skandal. Und es zeigt, wie sehr die Perspektive der Ausgebeuteten noch immer aus der öffentlichen und politischen Wahrnehmung verdrängt wird.

Prostitution ist keine Arbeit wie jede andere. Sie ist organisierte Gewalt an Frauen. Sie hat nichts mit Freiwilligkeit oder Selbstbestimmung zu tun. Sie basiert auf Zwang, auf Angst, auf ökonomischem Druck, auf Ausnutzung von Schutzlosigkeit.

Die Realität sieht so aus:
– Frauen erleben tagtäglich körperliche, sexuelle und seelische Gewalt.
– Sie haben Angst– und sagen deshalb bei Kontrollen, sie seien freiwillig da.
– Sie werden isoliert, abhängig gemacht, gedemütigt.
– Sie wissen oft nicht, an wen sie sich wenden können – und wenn sie es tun, werden sie stigmatisiert und im Hilfesystem nicht ernst genommen.

Diese Stimmen fehlen in Ihrer Evaluierung. Und damit verfehlt sie ihr Ziel. Wenn Sie Frauen wie uns nicht zuhören, wie wollen Sie dann ein Gesetz bewerten, das uns schützen soll?

Was wir brauchen, ist kein Schönreden der Zustände, sondern eine politische und gesellschaftliche Kehrtwende:

– Ein Sexkaufverbot in Deutschland, das deutlich macht: Menschen sind keine Ware.
– Mehr Ausstiegshilfen – niedrigschwellig, muttersprachlich, verlässlich.
– Weniger Diskriminierung in der Umsetzung von unserem Recht auf Unversehrtheit und Schutz.
-Ein realistischer Blick auf die strukturelle Gewalt in der Prostitution – nicht auf Illusionen von „freiwilligem Sex gegen Geld“.

Wir fordern:
Lassen Sie die Evaluierung nicht zum Vorwand werden, das System Prostitution weiter zu legitimieren. Geben Sie endlich den Betroffenen eine Stimme. Hören Sie uns zu. Und handeln Sie.

Für ein Deutschland, in dem keine mehr Opfer von Prostitution wird.

Mit Mut, Wut und Hoffnung,
für uns und alle, die noch keine Stimme haben,

Martina Panayotova
Gründerin der Initiative
No more. Keine mehr: Prostitution Survivors Speak

Freiheit ist
ein Recht,
kein Privileg.

Menschenhandel in Deutschland
In Deutschland gibt es etwa 250.000 Frauen in der Prostitution. Die Mehrheit von ihnen stammt aus Osteuropa und kommt aus ärmeren Verhältnissen. Ein großer Teil dieser Frauen arbeitet nicht freiwillig und nicht selbstbestimmt. Viele sind Opfer von organisiertem Menschenhandel.
 
Mehr Information über das Thema:

Reportage von Kontrovers, BR (6 Min.)

Gemeinsam
Hoffnung
Spenden

Ihr Beitrag kann Leben verändern!
Helfen Sie uns, Frauen zu stärken, die Opfer von Gewalt, Diskriminierung oder Zwangsprostitution geworden sind.
Mit Ihrer Unterstützung schaffen wir Zugang zu Beratung, Notunterkünften und neuen Perspektiven. 

 

DE37 6149 0150 0445 4050 15
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